Zum ersten Mal seit 5 Jahren ist die Anzahl von Existenzgründungen in Deutschland gestiegen. 2019 gab es insgesamt 605.000 Gründungen, davon 228.000 im Haupterwerb und 377.000 im Nebenerwerb. Demnach sind es rund 58.000 mehr Gründungen als 2018.
Obwohl die Anzahl insgesamt gestiegen ist, geht die Schere zwischen Gründungen im Haupt- und Nebenerwerb weiter auseinander. So sind es bei Gründungen im Nebenerwerb 85.000 mehr, doch im Haupterwerb ist die Zahl um rund 27.000 gesunken. Der Rückgang der Gründungen im Haupterwerb ist auch in den letzten Jahren stark gewesen, waren es zum Beispiel 2014 noch 393.000 Gründungen im Haupterwerb.
Dadurch, dass es 2019 eine positive Konjunkturentwicklung gab, konnte der Abwärtstrend der vergangenen Jahre durchbrochen werden. Auch macht sich ein Großteil der Gründer*innen selbstständig. Demnach wird eine Existenz neu gegründet, ohne auf ein zuvor bestehendes Unternehmen zurückzugreifen. Der Anteil an Neugründungen liegt bei 79%, an Beteiligungen bei 9% und an Übernahmen bei 11%. Auch gründen 79% aller Gründer*innen alleine, 21% im Team und 8% /19% mit eigenen Mitarbeitern.
Insgesamt sind 73% der Gründungen Chancengründungen gewesen. 23% der Gründungen waren Notgründungen, eine Zahl, die nach aktuellen Prognosen durch die Corona-Krise steigen könnte. Generell ist trotz der aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Situation davon auszugehen, dass es 2020 zu mehr Gründungen als letztes Jahr kommen wird. Wie sich die Situation aber genau entwickeln wird, bleibt aktuell noch abzuwarten.
KfW Research II Volkswirtschaft Kompakt