2 Bankkonten sind in der Selbstständigkeit ratsam
Diesmal möchte ich dir erklären, warum du auf deinem Weg in die Selbständigkeit mindestens 2 Bankkonten besitzen solltest. Zudem erkläre ich dir, warum du mit dir selber einen Vertrag abschließen solltest, über den du dir einen eigenen Unternehmerlohn auszahlst. Dies alles klingt für dich vielleicht ein bisschen wie die Vorgehensweise in einer GmbH oder AG, doch kann man von diesen Unternehmensformen viel für die eigene Selbständigkeit mitnehmen.

Was bezahle ich von welchem Konto?

Dein Geschäftskonto

Mit 2 Bankkonten kannst du prima dein Privatvermögen von deinem Geschäftsvermögen trennen. Auf deinem Geschäftskonto verbuchst du alle Einnahmen und soweit möglich alle Ausgaben von deinem Unternehmen. Dies können zum Beispiel die Miete für dein Büro oder Arbeitsmaterialien sein.
Zudem überweist du dir monatlich einen Unternehmerlohn, den du natürlich selber festlegen kannst. Ich empfehle dir, diesen Lohn einmal im Jahr zu definieren und anschließend immer zu einem festen Zeitpunkt auf dein Privatkonto zu überweisen, am Besten per Dauerauftrag. Natürlich sollte dein Geschäftskonto immer über genügend Mittel verfügen, damit dein Unternehmerlohn auch überwiesen werden kann.

Dein Privatkonto

Dein Privatkonto nutzt du für deine privaten Ausgaben. Dazu zählt auf jeden Fall deine Miete für deine Wohnung, auch wenn du in dieser Büroräume hast. Auch andere Ausgaben wie Urlaub , Klamotten und natürlich Essen, bezahlst du über dieses Konto. Brauchst du Bargeld, hebst du dieses ebenfalls von diesem Konto ab. Wichtig ist, dass du für dich klar trennst was ist privat und was geschäftlich, soweit du dies kannst. Ist dies nicht möglich, dann greife immer erst einmal auf das Vermögen auf deinem Privatkonto zurück.

Geschäftsausgaben oder Privatausgaben?

Sehr oft wirst du dich fragen, ob du eine Ausgabe jetzt geschäftlich absetzen kannst oder diese eine Privatausgabe ist. Solche Fragen kann dir nur ein Steuerberater beantworten. Letztendlich entscheidet aber immer das Finanzamt, ob es eine gewerbliche oder private Ausgabe ist.
Hier noch zwei Beispiele: Wenn du beim Einkaufen neben Lebensmitteln auch gleich noch eine Packung Druckerpapier holst, bezahle diese Produkte zuerst über dein Privatkonto. Markiere anschließend das Druckerpapier auf dem Kassenzettel als Geschäftsausgabe.
Wenn du Parkgebühren bezahlst, wirst du diese mit großer Wahrscheinlichkeit immer bar und somit von deinem Privatkonto bezahlen. Hebe den Beleg auf oder schreibe dir einen Eigenbeleg, für den Fall, dass du keinen Beleg bekommst, und gib diesen in deine Buchhaltung. Dort wird er als Geschäftsausgabe verbucht.

Welche geschäftlichen Auswirkungen haben 2 Konten?

Mit der Zeit wirst du sehen, dass du durch diese 2 Konten besser dein Geschäft organisieren kannst. Hast du zum Beispiel vor eine kleine Werbeaktion zu starten, siehst du auf einen Blick, ob dafür genügend Geld vorhanden ist. Durch den Unternehmerlohn, den du dir regelmäßig zahlst, musst du zudem deine Privatausgaben nicht in deinem Geschäftsbetrieb gedanklich einbuchen. Hinzu kommt, sollte sich mal ein zu großes Guthaben auf deinem Geschäftskonto aufbauen, kannst du schnell Maßnahmen einleiten, um im folgenden Jahr nicht in eine höhere Steuerklasse zu rutschen oder Gewerbesteuer zu bezahlen.
Hast du deine beiden Konten gut im Griff, kannst du dir zusätzlich noch ein Geldmarktkonto zulegen. Auf dieses überweist du die Überschüsse aus deinen Einnahmen und bezahlst dir von diesem Konto deinen Unternehmerlohn. Dadurch trennst du deinen Unternehmerlohn von deinen sonstigen Geschäftsausgaben und kannst noch besser kalkulieren, wann du was investieren kannst, ohne dass du Sorge haben musst, deine Miete und dein Essen nicht mehr bezahlen zu können.