Das Smartphone, quasi das Handy 2.0, hat unlängst seinen Weg in die Hosentaschen der Allgemeinheit gefunden. Ganz gleich, ob Schulkind, Manager oder Rentner: Mittlerweile surft, simst und spielt die Menschheit mit den mobilen Alleskönnern in aller Herren Länder. Für einige Personengruppen haben die Hersteller ihre Geräte sogar modifiziert: Dual-Sim-Smartphones erlauben den Besitzern eines entsprechenden Geräts, zwei Sim-Karten gleichzeitig zu nutzen.
Dual-Sim-Smartphones – was dahinter steckt
Die Besonderheit eines Dual-Smartphones verbirgt sich tief im Innern: Äußerlich gleichen die „Doppel-Handys“ ihren Geschwistermodellen wie ein Ei dem anderen, doch wer die Steckplätze freilegt, blickt nicht auf ein klassisches SIM-Karten-Fach, sondern auf eine Doppelfassung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Smartphone kann zwei SIM-Karten nutzen; der Besitzer von zwei Rufnummern Gebrauch machen. Brandneu ist dieses Prinzip nicht. Die simultane Nutzung hingegen schon: Bisherige Dual-Smartphones konnten lediglich mit einer von zwei SIM-Karten ins Netz gehen. Bei jedem Start musste eine der beiden SIM-Karten ausgewählt beziehungsweise entsperrt werden. Dies hat sich mit der neuen Generation an Dual-Smartphones geändert: Nun greift das Handy durchgehend auf beide SIM-Karten zu.
Das bringen zwei SIM-Karten
Praktisch ist die duale Nutzfunktion für Personen, die ihr Smartphone für verschiedene Anliegen nutzen und ihre Kontakte separieren möchten. Ein Paradebeispiel hierfür stellen Banker und Journalisten dar, die zwar rund um die Uhr zu erreichen sein müssen, zugleich aber je nach Kontakt beziehungsweise Klientel variierend auftreten möchten. So bleiben das Private privat und das Geschäftliche geschäftlich: Gemäß seinem Gegenüber darf der Besitzer eines Dual-Smartphones sein Verhalten schon während der Gesprächsannahme anpassen und beispielsweise seine Begrüßungdementsprechend formulieren. Sucht er selbst den Kontakt, kann er auswählen, welche SIM-Karte er für den Gesprächsaufbau nutzt. Folglich kann der Angerufene schnell den Dual-Smartphone-Nutzer zuordnen.
Neben dem Splitten von Kontaktgruppen spricht ein weiterer Punkt für den Griff zu einem Dual-Smartphone: Sparfüchse können verschiedene Tarife nutzen und somit Kosten senken. Mittlerweile wird der Großteil an SIM-Karten zwar mit Flatrates vertrieben, doch die Möglichkeit, Spezialtarife mit außerordentlichen Gratis-Volumen zum Highspeed-Surfen zu nutzen, rechtfertigt für viele Menschen den Mehraufwand beziehungsweise Mehrpreis. Apropos Kosten: Ein Dual-Smartphone kostet gut 50 bis 100 Euro mehr als die modellgleiche Nicht-Dual-Variante. Samsung ist für diese Taktik bekannt und liefert viele Smartphones sowohl mit als auch ohne Doppelkartenschacht aus: Gut zu erkennen an der Namensergänzung „Duos“ bieten Modelle aus den A-, J-, S- und Y-Serien einen zweiten SIM-Karten-Steckplatz.
Dual ist nicht dual
Der Zugang ins World Wide Web offenbart eine Feinheit unter Dual-Smartphones: Der Funkstandard, mit dem die jeweiligen SIM-Karten arbeiten (dürfen), kann sich unterscheiden. Beim Telefonieren mag dieser Umstand kaum auffallen, doch wer von schnellen Übertragungsraten profitieren möchte, sollte sicherstellen, dass die primäre SIM-Karte einen passenden Internettarif bietet. Das Galaxy S9 Duos beispielsweise gelangt lediglich mit der ersten SIM-Karte per LTE ins Internet. Außerdem: Manch ein Dual-Smartphone führt einen zusätzlichen micro-SD-Steckplatz mit sich. So ist der interne Speicher im Nu aufgerüstet. Einige Dual-Smartphones von Huawei und Honor ermöglichen ebenfalls den Speicherausbau, stellen den Benutzer allerdings vor die Wahl: Der zweite SIM-Karten-Steckplatz dient auch der Speichererweiterung. Zweigleisig telefonieren/surfen und den Speicher ausbauen ist mit solch einem Dual-Smartphone nicht möglich.