Pressearbeit ist in aller Munde, wenn es um kostengünstige Werbung geht. Doch Pressearbeit ist keine Werbung und betrachtet man die dafür notwendige Zeit, auch nicht unbedingt kostengünstig. Mal ganz abgesehen davon, dass man Nachrichtenwerte schaffen muss, um auf sich aufmerksam zu machen.
Es stellt sich die Frage, wie schaffe ich es dennoch, meine Informationen dem Journalismus bzw. den Medien zugänglich zu machen? Hierfür existieren gängige Methoden, die ich euch im Folgenden kurz vorstellen möchte.
1. Presseverteiler
Den Anfang bildet die Adressrecherche für den sogenannten Presseverteiler. Dies ist eine E-Mail Liste mit allen für das eigene Unternehmen relevanten Redaktionsadressen. Für Start-Ups, die ein Geschäft vor Ort eröffnen, sind hier bspw. die regionalen Medien interessant, nicht aber die deutschlandweit erscheinende Welt am Sonntag.
Die allgemeinen Redaktionsadressen findet man meist direkt im Impressum der Zeitung bzw. des Magazins oder auf der Interseite in Impressum, Kontakt oder Redaktionsseite. Zusätzlich sollte man den persönlichen Kontakt zu den Journalisten suchen, um sie direkt über deren Mailadressen informieren zu können.
Der Presseverteiler ist Hauptarbeitsmittel, um Unternehmensinformationen an die Presse zu versenden. Wichtig ist dabei, dass dieser stets aktuell gehalten und mit den Mailadressen richtiger Menschen erweitert wird.
2. Pressemitteilungen
Das wohl bekannteste Instrument, um Pressearbeit zu betreiben, ist die Pressemitteilung. Diese sollte sorgfältig, ohne Rechtschreibfehler erstellt sein und den informativen Charakter eines redaktionellen Beitrages einer Zeitung besitzen. Versand wird sie per E-Mail.
3. Pressegespräche/Fototermine
Wer die Möglichkeit hat, seine besonderen Produkte und Dienstleistungen oder Events zu präsentieren, für den eignen sich Pressegespräche und Fototermine. Insbesondere Fotos werden durch Zeitungen gut bezahlt und werden daher gerne von Journalisten eingereicht. Eingeladen wird über eine kurze Pressemitteilung, die sogenannte Presseeinladung, mit Nennung von Ort, Zeit und dem, was die Medien erwartet. Auch ein Anruf in der Redaktion kann sich lohnen.
4. Pressekonferenzen
Pressekonferenzen dienen dem Zweck, eine Vielzahl von Journalisten zu informieren, die dann ihre Fragen in großer Runde stellen können. Meist sind Pressekonferenzen nur für Großunternehmen, große Verbände wie den DFB oder zur Ankündigung von Ereignissen von besonders großem Interesse für die Öffentlichkeit, zweckmäßig.
5. Redaktionsbesuche
Wer persönlich bekannt ist bei der für ihn zuständigen Redaktion, hat gute Chancen auf Veröffentlichung seiner Meldungen. Allerdings haben auch Journalisten einen festen Terminplan und Redaktionsbesuche sollten daher nur in geringem Maße und mit Ankündigung genutzt werden. Zeit ist Geld. Wir nutzen die Möglichkeit der Redaktionsbesuche so gut wie gar nicht.
6. Hintergrundgespräche
Wer Experte zu einem derzeit in den Medien stark besprochenen Thema ist, kann sich als Experte anbieten. So entstehen Interviews, die zur eigenen Reputation beitragen und Journalisten haben die Möglichkeit, hochwertige Inhalte zu liefern.
7. Besichtigungen/Pressefahrten
Die Neueröffnung steht bevor? Dann kann man die Medien zu einem Baustellenrundgang einladen. Wer sich als fahrradfreundliches Hotel etablieren möchte, der kann deutschlandweit Journalisten zu sich einladen und eine zweitätige Fahrradreise anberaumen. Dass die angereisten Journalisten kostenfrei nächtigen und essen, versteht sich von selbst. Schließlich werden diese anschließend auch über das fahrradfreundliche Hotel berichten. Eine Hand wäscht das andere Gesicht.
Im Übrigen könnte man soetwas auch für Blogbetreiber durchführen…
8. Kontaktnetzwerke
Fragen hilft! Freunde und Geschäftspartner könnten bereits gute Kontakte zu Personen haben, die in den Medien arbeiten. Da ist der persönliche Kontakt schnell hergestellt und die eigene, sinnvolle Unternehmensmeldung gut platziert.
Das ist dir zu viel Arbeit? Dann lagere die Aufgaben aus.
Wie immer im Geschäftsleben gibt es auch hier professionelle Dienstleister, die sich genau auf die Nische „externe Pressestelle“ konzentriert haben. Wer nach PR-Agenturen sucht, wird sicher schnell fündig. In Dresden bzw. Sachsen gibt es auf dem Markt der PR-Agenturen eine Handvoll größerer Agenturen sowie viele kleine Dienstleister, bestehend aus ein bis drei Personen.
Dazu ein Tipp: Gute Presseverteiler bestehen nicht nur aus „redaktion@zeitungXY.de“ Adressen, sondern habe direkte Kontaktadressen zu den Journalisten integriert. Daran erkennst du, ob eine PR-Agentur die passenden Adressen für dein Unternehmen hat.
Eure Fragen zu Pressearbeit
Solltet ihr Fragen zu Pressearbeit haben, dann nutzt doch unsere Kommentarfunktion. Wir stehen Rede und Antwort, damit auch alle anderen Leser dieses Artikels von eurer Frage profitieren können. Mehr zur Öffentlichkeitsarbeit allgemein findet ihr übrigens in diesem Beitrag.