Jeder der sich schon einmal in die Selbständigkeit gewagt hat, kennt das Problem. Man möchte natürlich mit einem Produkt oder einer Dienstleistung in den Markt eindringen, die von vielen benötigt wird, aber bei der man nur auf wenig Konkurrenz stößt. Deswegen erlebe ich es immer wieder, dass sich viele Neustarter zum Beginn den Kopf darüber zerbrechen, mit welcher Geschäftsidee sie durchstarten können. Ideen gibt es dabei wirklich genügend, ob sie aber einen wirklichen Bedarf abdecken, dies findet man immer erst später heraus.
Das Problem mit Freunden und Bekannten
Meistens beginnt man damit, Freunde, Bekannte und Verwandte nach deren Meinung zu befragen. Dabei hört man entweder, die Idee ist gut oder die Idee ist schlecht. Problematisch an diesen Aussagen ist jedoch, sie spiegeln immer nur eine subjektive Meinung wieder. Wenn man zum Beispiel eine B&B Dienstleistung, also eine Dienstleistung anbietet, die sich vor allem an Geschäftskunden richtet, zuvor aber nur Personen befragt, die selber angestellt oder niemals selbständig waren, wird man keine objektive Meinung zu seiner Dienstleistung erhalten. Mit solchen selbstdurchgeführten Umfragen macht man sich nur verrückt, ohne ein Ergebnis zu erzielen. Ob die Idee wirklich funktioniert, findet man erst heraus wenn man die ersten Kunden von dem Produkt oder der Dienstleistung überzeugen kann.
Im richtigen Kundensegment agieren
Deswegen empfehle ich Neugründern immer wieder, sich vorab darüber Gedanken zu machen, wie man eine Idee möglichst schnell und effektiv austesten kann und dies in dem Kundensegment, an welches sich die Idee richtet. Dazu gehört natürlich auch, dass man sich zuvor Gedanken darüber macht, wie man in das entsprechende Kundensegment eindringen kann. Wenn man zum Beispiel ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, die sich vor allem an Ärzte richtet, ist es ratsam auch einen Arzt im engen Familienkreis oder Bekanntenkreis zu haben, der das Produkt bewerten kann und es an seine Kollegen weiter empfehlen würde.
Die Sprache der Kunden verstehen
Viel wichtiger als das eigentliche Produkt ist die Sprache seiner Kunden zu verstehen und sich auf deren Bedürfnisse einzustellen. Viele Geschäftsideen funktionieren erst dann richtig gut, wenn man diese an die Bedürfnisse der Kunden angepasst hat. Dies kann man nur erreichen, wenn man zuhört und flexibel bleibt. Sein eigenes Ziel sollte man dabei aber nicht aus den Augen verlieren und auf jeden Fall sollte man sich selber treu bleiben. Nur indem man authentisch bleibt, kann man langfristig punkten oder konstruktive Meinungen erhalten. Verbiegt man sich zu sehr, kann es geschehen, dass man irgendwann keinen Spaß mehr an der eigenen Arbeit hat, was meistens dazu führt, dass das eigene Geschäft darunter leidet.
Testen und ausprobieren
Wie kann man jetzt aber ausprobieren ob die eigene Idee wirklich gut ist oder diese angepasst werden muss? Dazu kann ich nur empfehlen, man sollte so schnell wie möglich versuchen die Leistung oder das Produkt an Kunden zu verkaufen oder Kunden damit zu gewinnen. Nur wenn ein Kauf getätigt wird von Menschen, die nicht aus dem engsten Bekannten oder Verwandtenkreis stammen, wird man konstruktive Kritik erhalten. Diese Menschen werden das Produkt oder die Dienstleistung weiter entwickeln, durch ihre Fragen, ihre Anmerkungen oder auch durch die Stornierung der Leistung. Eine Idee ist eben dann erst wirklich eine gute Idee, wenn sie auch genügend Interessenten findet.