Drei Kräfte tragen im Silicon Valley in Amerika dazu bei, dass dort eine lebendige Gründerszene stetig wächst: Hier sind das nötige Wissen, das Geld und die Infrastruktur versammelt, die eine erfolgreich Gründung braucht. Während die Universität von Stanford für das Wissen sorgt, aber auch für den Nachschub an jungen Menschen mit ihren Ideen und Know-how, ist es in Leipzig die HHL Leipzig, die für die kleinen Hochschulen das Ranking in der Gründerszene anführt, wie das Gründungsradar in seinem jüngsten Ranking feststellt.
Selbstständig machen und auf eigenen Füßen stehen
Viele junge Menschen wollen ihren Traum leben und sich mit ihrer Idee selbstständig machen oder eine Firma gründen. Während die Medien in erster Linie Start-ups aus Amerika, Berlin oder München auf dem Schirm haben, leben auch viele junge Menschen in Leipzig ihren Traum – die Gründerszene in Leipzig gilt allerdings noch als echter Geheimtipp. Dabei gibt es in der altehrwürdigen Universitätsstadt eine ganze Reihe an innovativen und jungen Unternehmen, die ihre eigenen Ideen kreativ umsetzen.
Für die Umsetzung spielt oft die Machbarkeit der Finanzierung eine wesentliche Rolle: Während die einen lieber unabhängig von Banken und Investoren bleiben und ihre Idee langsam wachsen und reifen lassen, möchten andere lieber ein schnelles Wachstum dank Risiko-Kapital. In Leipzig gibt es für Gründer noch eine ganze Menge attraktiver Immobilien, ganz im Gegensatz zu den oft sehr teuren Metropolregionen im Westen – hier gibt es einen Überblick.
Wer sich als Start-Up an Investoren wendet, ist anschließend oft unter Druck. Die Investoren haben hohe Erwartungen und wollen möglichst schnell schwarze Zahlen sehen. Das verlangt von den Gründern effektives Wirtschaften, erhöht in vielen Fällen aber auch deren Kreativität. Der Einzelfall entscheidet jedoch darüber, welche Art der Finanzierung letztendlich die Richtige ist. Für Start-ups entscheidend ist dagegen der Rat von Experten und ein wenig Zeit, um die Entscheidungen zu reflektieren, damit sie bewusst getroffen werden können.
Viele inspirierende Treffen in der Leipziger Gründerszene
Wie in vielen anderen Städten auch, ist die Leipziger Start-up- und Gründerszene aktiv: Es gibt Veranstaltungen, beispielsweise der Start-up-Stammtisch oder das Gründerfrühstück, bei dem sich Gründer – oder solche, die es werden wollen – regelmäßig mit Gleichgesinnten austauschen können. Auf ihnen lassen sich Kontakte knüpfen, aus denen später mitunter Freunde oder sogar Mitstreiter werden können.
Auch das Start-up Weekend ist für Gründer eine hervorragende Möglichkeit, an der eigenen Idee zu arbeiten. Dabei werden die Ideen mit der Hilfe erfahrener Coaches ausgearbeitet und präzisiert, bevor sie einer Jury präsentiert werden. Es ist mitunter ein steiniger Weg, bis aus einer Idee ein funktionierendes Business Modell wird. Da gilt es, die Zielgruppen zu bestimmen und analysieren, das Marketing ebenso zu planen, wie das Budget und der Vertrieb. Wer die konzentrierte Arbeit an einem solchen Wochenende jemals erlebt hat, weiß, wie viel es bei einem Start-up zu beachten und zu planen gilt. Die entsprechenden Experten stehen parat und beantworten nicht nur sämtliche Fragen, sondern regen auch zu weiterem Nachdenken an.
Das Spinlab der HHL Leipzig
In der ehemaligen Leipziger Spinnerei wird zwar heute kein Garn mehr gesponnen, dafür aber Ideen: Das „SpinLab – The HHL Accelerator“ ist ein Mittelpunkt der Start-up-Szene in Leipzig und steht nicht nur den Studenten offen. In der alten Fabrik siedelten sich inzwischen zahlreiche Künstler und andere Kreative, aber auch Hightech-Firmen an.