Selbstständigkeit ist oft verbunden mit dem Ziel der Selbstverwirklichung, Verantwortung und mit Freiheit. Die Freiheit haben Selbstständige auch, wenn es um Versicherungsschutz geht – und damit die Qual der Wahl.
Absicherung der Arbeitskraft
Wie schon im Beitrag zur Existenzgründung sollte die Betrachtung zur Sicherung der eigenen Arbeitskraft zuerst erfolgen. Sind Krankenversicherung, Krankentagegeld und eventuell Auslandskrankenversicherung vorhanden, lohnt sich eventuell die Überprüfung hinsichtlich Kosten-/Nutzenaspekten.
Wenn das eigene Business erst einmal zu soliden Einnahmen führt, gilt es, über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachzudenken. Mindestens bis zum 65. Lebensjahr sollte diese Gültigkeit behalten, da ab dann das Rentenalter beginnt. Wer eher in Rente gehen möchte, muss eine entsprechende Rentenversicherung oder Anlagestrategie wählen, um Jahre ohne Einkünfte zu vermeiden.
Mein Tipp: Bei der Berufsunfähigkeit handelt es sich um eine Rente. Diese sollte nicht kombiniert werden mit einer Anlage. Eine Trennung beider Formen – von Anlage für Kapitalerträge versus Absicherung des Lebensunterhaltes – führt meist zu höheren Ertragsmöglichkeiten und weniger Verwaltungskosten.
Absicherung von finanziellen Risiken
Wie auch beim Existenzgründer reicht in den meisten Fällen eine Betriebshaftpflichtversicherung aus. Hier sind unter Umständen die Haftungssumme sowie die jährlichen Prämie zu prüfen.
Von höherer Brisanz wird durch die Schaffung von Firmenwerten und dem Anschaffen von Anlagevermögen die Absicherung gegen Sachschäden (bspw. Diebstahl, Elementar, Technik oder Datenverlust). Aber dies ist keinesfalls ein Muss für jeden, sondern je nach Unternehmen unterschiedlich.
Noch mehr absichern als Selbstständiger?
Keinesfalls unbeachtet sollte die private Situation des Selbstständigen bleiben. Durch die neuen Lebensumstände seit der Existenzgründung ergeben sich auch in dessen Privatleben Änderungen. So steigt die Anzahl der eigenen Wertsachen, was wiederum Einfluss auf die Hausratversicherung hat.
Ebenfalls nachdenken sollten Sie jetzt über eine kleine Lebensversicherung zum Schutz der eigenen Familie vor finanziellen Risiken oder Bausparverträge, um sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen zu können.
So meistern Sie die Qual der Wahl beim Versicherungsschutz
Mehr noch als bei Angestellten ist es bei Selbstständigen wichtig, dass eine strategische Versicherungs- und Finanzplanung erfolgt. Ihr Versicherungsmakler und Ihr Finanzmakler sollten also Hand in Hand arbeiten. Eventuell ist es sogar ratsam – ähnlich wie beim Unternehmen – eine private Finanzplanung über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren durchzuführen und zu kontrollieren. Damit können zum jetzigen Zeitpunkt noch unbewusst vorhandene Finanzlöcher erkannt und verhindert werden.
Beitragsserie: ‚Welche Versicherung ist für mich sinnvoll als…?’
In Teil 4 der Beitragsserie werde ich auf Versicherungen für Handwerker eingehen. Dabei sei angemerkt, dass dies pauschale Aussagen sind und keinesfalls die Risiko- bzw. Bedarfsanalyse ersetzt! Lesen Sie mehr zu
Teil 1 – Versicherung im Unternehmertum – nur so viel wie nötig!
Teil 2 – Grundlegende Versicherungen für Existenzgründer
Teil 3 – Grundlegende und weiterführende Versicherungen für Selbstständige
Teil 4 – Welche Versicherung ist für mich sinnvoll als Handwerker?
Teil 5 – Welche Versicherung ist für mich sinnvoll als Dienstleister?