Es gibt Apps, die erscheinen in den ersten Versionen nur für Apple Geräte. Solche Apps haben es bei mir recht schwer von Anfang an Sympathiepunkte zu gewinnen. Ich bin Android Nutzer und fühle mich ausgegrenzt. Klar es gibt auch Apps bei denen ich drüber nachdenke, wie einfach es wäre iOS Nutzer zu sein, um solche Anwendungen nutzen zu können. Bei Whisp aus Dresden trifft der erste Punkt zu. Als ich das erste Mal auf die App getroffen bin, habe ich mich gefragt, was das alles soll. Ich hatte große Skepsis gegenüber der Idee, seine Meinung an Hand von Farben zum Ausdruck zubringen. Denn zu Beginn war es für mich nichts anderes. Eine App zur kunterbunten Meinungsäußerung.
Whisp – Meinungsbildung dank Farblehre
Vor geraumer Zeit wurde ich von Wadim und seinem Team gefragt, ob ich nicht die Android Version testen möchte. Damit ich endlich auch mal richtig Kritik an der Idee äußern konnte, stimmte ich zu. Als ich dann mit dem Test der App begann, verschwand meine anfängliche Skepsis. Denn es ging nicht nur darum auf Farben zu klicken und gut ist. Nein, dank der verschiedenen Whisps der Community habe ich neue Dinge entdeckt und bin seitdem von der Idee überzeugt. So schnell kann es gehen. Wenn die App von vornherein auch für Andorid verfügbar gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich keine Skepsis gegenüber der Idee entwickelt. Aber man kann nicht alles haben.
Es freut mich, dass Wadim sich bereit erklärt hat, bei „Let’s talk about Startups“ mitzumachen. Hier seine Antworten auf meine altbekannten Fragen.
Kannst du dich kurz, für die Menschen, die dich noch nicht kennen, vorstellen?
Hi, ich bin Wadim. Geboren in der Ukraine, lebe ich aber schon seit meinem 2. Lebensjahr in Deutschland. Hier habe ich den „empfohlenen Bildungsweg“ bis zum Diplom-Wirtschaftsingenieur verfolgt und danach sofort gegründet. Ich sehe, wie in Dresden gerade eine interessante Szene von Machern und Gründern entsteht und sehe meine Rolle darin, diese Szene in den nächsten Jahren weiter voranzutreiben und mit zu prägen.
Was genau ist bzw. macht „Whisp“ ?
Die App whisp soll der beste Ort für Meinungen und Empfehlungen werden und das zu all den Themen, die einen täglich berühren. Nutzer teilen ihre Meinungen mittels ausdrucksstarken Farben. Das nennen wir dann einen Whisp. Die Vorteile von Whisps sind, dass sie zusammengefasst und gezählt werden. Sie verschwinden nicht einfach in chronologischen Streams. So sieht man auf einen Blick, welche Kinofilme gerade angesagt sind, was die Menschen zum neuen Smartphone sagen oder welche politischen Meinungen gerade überwiegen.
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Mit Farben kennen sich die Jungs von Whisp aus ;) [Anmerk. Chris]
Was war deine Motivation zu gründen?
In der ersten Frage habe ich schon angedeutet, dass ich viele „empfohlene“ Wege gegangen bin. An einem gewissen Punkt im Studium habe ich aber eher Enttäuschung durch diese Wege verspürt. Daraufhin habe ich angefangen, Dinge aufzuschreiben, die mich wirklich interessieren und das waren hauptsächlich Geschäftsideen. Je mehr ich mich mit bestimmten Ideen befasste, umso mehr wurde ich automatisch in die Rolle des „Gründers“ hineingezogen. Das war kein bewusster Prozess, eher eine natürliche Entwicklung. Irgendwann war ich Teil eines unglaublichen Teams und da wurde mir klar, dass ich sofort nach dem Studium gründen will.
Was hat dich bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf deine Gründung?
Beeindruckt hat mich, wie stark unsere Idee in Dresden unterstützt wurde. Wir haben im Treppenhaus der HTW angefangen, die ersten Konzepte zu erstellen, bis eines Tages die HTW Gründungsschmiede auf uns aufmerksam wurde und uns darauf hin die Möglichkeit gab, auch in eigenen Büros zu arbeiten. Negativ beeindruckt hat mich jedoch die sächsische Gründungskultur, mit ihrer unerklärlichen Fokussierung auf Businesspläne und chronischen Unverständnis von Social Media.
Wie geht’s weiter mit „Whisp“ ?
Whisp ist in der jetzigen Version nur ein Schlüssellochblick, für das was kommen wird. Seit August 2014 arbeiten wir endlich Vollzeit an whisp und das wird man in den kommenden Updates spüren. So viel kann ich schon verraten: Die kommenden Monate werden für uns und die Nutzer sehr spannend und entscheidend werden.
Was ist dein ultimativer Tipp für diejenigen die selber über’s Gründen nachdenken?
Ich gebe gleich zwei 😉 1. Schreibt keine Businesspläne, solange ihr nicht selbst das Bedürfnis nach einem verspürt. 2. Erzählt jedem eure Idee! Nur durch Input und Gespräche entwickelt man sich weiter.
Danke Wadim für die Beantwortung der Fragen. Wer selber mal Whisp ausprobieren möchte, kann dies aktuell mit Hilfe eines iOS-fähigen Gerätes tun. Die App findet ihr im AppStore von Apple. Die Androidversion ist auch in Arbeit. Die ersten Beta-Tests sind schon im vollen Gange. Wenn auch ihr die Androidversion von Whisp testen möchtet, dann könnt ihr euch hier die aktuelle Beta-Version runterladen.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, könnt ihr natürlich auch dem Twitteraccount folgen oder die Facebook-News von Whisp abonnieren.
Wenn Ihr selbst ein/e Gründer/in seid oder vielleicht jemanden kennt, der wunderbar zu der Interview-Reihe passt, dann meldet euch doch einfach per E-Mail.
Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit kleinstadtgedanken